Oregano gegen Bakterien und Pilze

Unser Darm und unsere Schleimhäute werden von einer Vielzahl von Bakterien besiedelt. Im Normalfall verdrängen die „nützlichen” Bakterien die „schädlichen” Bakterien. Konventionelle Antibiotika können das Mikrobiom im Darm allerdings empfindlich stören, da sie auch die nützlichen Darmbakterien stark dezimieren. Dadurch kommt es nicht selten zu einer unerwünschten Vermehrung von schädlichen Bakterien und Pilzen im Darm. Die natürlichen Wirkstoffe aus Oregano wirken jedoch anders: sie bekämpfen schädliche Keime — darunter auch viele Antibiotika-resistente Keime! — ohne dabei gleichzeitig auch die „guten” Bakterien zu schädigen. Nicht zuletzt deshalb wird Oregano als „natürlicher Keimkiller” immer beliebter, was sich auch in einer wachsenden Anzahl wissenschaftlicher Studien zeigt.

Oregano vereint einen wertvollen Wirkstoffmix gegen Bakterien und Pilze

Der Haupwirkstoff in Oregano ist das Carvacrol, welches auch für den typischen Geruch der Pflanze verantwortlich ist. Die antimikrobiellen Eigenschaften von Oregano beruhen allerdings nicht ausschließlich auf dem Carvacrol, sondern auch auf diversen anderen Wirkstoffen (siehe Infografik weiter unten). Der aktuelle wissenschaftliche Diskurs über den jeweiligen Beitrag der einzelnen Komponenten zur Gesamtwirkung legt nahe, dass sich die Inhaltsstoffe von Oregano gegenseitig auf synergistische Weise bei der Bekämpfung von Bakterien und Pilzen unterstützen (Burt 2004; Garcia et al. 2016).

 

Oregano-Öl: die Mischung macht‘s

Wie bei allen Produkten, die aus natürlichen Rohstoffen gewonnen werden, kann die exakte Zusammensetzung von Oregano-Extrakten stark variieren. Für die Herstellung eines gebrauchsfertigen Oregano-Öls mit verlässlichem Wirkstoffgehalt ist es daher erforderlich, zunächst jede Rohstoff-Charge im Labor zu überprüfen und ggf. mehrere Chargen miteinander zu vermischen, damit das Endprodukt tatsächlich das gewünschte Wirkstoffprofil aufweist. Nicht selten werden dabei auch Rohstoffe aus anderen Quellen hinzugefügt, z. B. um die Wirksamkeit oder die Verträglichkeit des fertigen Präparats im Hinblick auf einen bestimmten Anwendungszweck zu optimieren.

Ein auf diese Weise verfeinertes Oregano-Öl ist in aller Regel besser für Laien geeignet als das reine, nicht weiter verarbeitete ätherische Öl der Pflanze — sowohl in puncto Wirkungsspektrum als auch im Hinblick auf die Sicherheit und den Komfort bei der Anwendung.

 

Wirkungsweise von Oregano-Öl

Die antibakterielle Wirkung lässt sich dadurch erklären, dass die ätherischen Öle der Oregano-Pflanze gezielt auf die zelluläre und auf die mitochondriale Membran von Bakterien einwirken, wobei diese Membranen immer durchlässiger werden, bis das Bakterium letztlich seine strukturelle Integrität verliert und quasi auseinanderfällt (Lu et al. 2018). Die pilzhemmende Wirkung führen die Forscher v.a. auf das im Oregano enthaltene Thymol und Carvacrol zurück (vgl. Garcia et al. 2016).

Kann Oregano konventionelle Antibiotika ersetzen?

Oregano kann 5 Dinge leisten, die sich mit den meisten konventionellen Antibiotika nicht erreichen lassen:

  • Übliche Antibiotika vernichten „nebenbei” auch viele nützliche Bakterien, was nicht selten eine Fehlbesiedlung des Darms oder Pilzerkrankungen nach sich zieht. Oregano-Öl hingegen hinterlässt kaum nennenswerten Schäden am nützlichen Teil des Mikrobioms (Si et al. 2008).
  • Mit Oregano-Öl lassen sich auch multiresistente Keime erfolgreich bekämpfen, die sich mit gängigen Antibiotika immer seltener in den Griff bekommen lassen (vgl. Lu et al. 2018).
  • Die Wirksamkeit einzelner konventioneller Antibiotika ist in der Regel entweder auf spezielle Gram-positive oder Gram-negative Bakterienstämme beschränkt. Oregano-Öl hingegen ist gleichzeitig gegen verschiedenartigste Bakterienstämme aus beiden Gruppen wirksam (Übersicht in Garcia et al. 2016).
  • Oregano-Öl kann — anders als gängige Antibiotika — so genannte Biofilme durchdringen und daher auch die darin „versteckten” Bakterien abtöten (Lu et al. 2018).
  • Oregano-Öl wirkt nicht nur antibakteriell sondern auch als Fungizid, eignet sich also zusätzlich für die Bekämpfung von Pilzerkrankungen (z. B. Candida Albicans) und Schimmelpilzen (Übersicht in Garcia et al. 2016).

Das bedeutet allerdings nicht, dass sich jedes Antibiotikum durch Oregano-Öl ersetzen lässt. Außerdem spricht nichts gegen einen kombinierten Einsatz von Antibiotika und Oregano-Öl, einerseits um dadurch eine noch effektivere Gesamtwirkung zu erzielen, andererseits, um denkbare Nebenwirkungen zu reduzieren (Si et al. 2008).

Fazit

Die Oregano-Pflanze schützt sich vor schädlichen Bakterien und Pilzen, indem sie gleich mehrere Substanzen mit stark antimikrobieller Wirkung produziert. Diese Wirkstoffe, v. a. das Carvacrol und Thymol, eignen sich auch hervorragend zur Bekämpfung von Bakterien und Pilzen, die eine Bedrohung für den Menschen darstellen.

Somit bieten sich ätherische Öle aus Oregano als natürliche Alternative oder auch als Ergänzung zu einer konventionellen Antibiotika-Behandlung an. Dabei können die Wirkstoffe aus Oregano sogar einige Probleme lösen, an denen die meisten klassischen Antibiotika scheitern. Der wohl wichtigste Vorteil im Vergleich zu den am häufigsten verschriebenen Antibiotika: Oregano kann eine erstaunlich große Bandbreite schädlicher Keime abtöten, hat jedoch keinen nennenswerten Effekt auf nützliche Darmbakterien.

Anhang A: Tabellarische Übersicht der wichtigsten Wirkstoffe in Oregano

Bestandteil:Anteil (je nach Sorte/Präparat):wesentliche Eigenschaften:
Carvacrol 60 bis 70 % stark anti-mikrobiell; stark anti-oxidativ; entzündungshemmend; moduliert das Schmerzempfinden und den Geschmackssinn
Thymol 1 bis 3 % stark anti-mikrobiell; stark anti-oxidativ; entzündungshemmend; moduliert das Schmerzempfinden und den Geschmackssinn
p-Cymen 5 bis 10 % entzündungshemmend; Carvacrol-Vorstufe; wirkt synergistisch mit Carvacrol und Thymol zusammen; moduliert das Schmerzempfinden
γ-Terpinen 4 bis 9 % antioxidativ; Vorstufe von p-Cymen
Linalool ≤ 5 % anti-mikrobiell; anti-oxidativ; entzündungshemmend; analgetisch (schmerzstillend); moduliert das Schmerzempfinden
β-Caryophyllen 2 bis 5 % anti-mikrobiell; anti-oxidativ; entzündungshemmend; neuroprotektiv
α-Terpinen ≤ 1,5 % wichtiger Bestandteil von Teebaum-Öl (20%)
4-Terpineol ≤ 2 % anti-bakteriell; anti-quorum; anti-acaricidal; anti-larvicidal
Trans-Sabinenhydrat 0,3 bis 1 % Geschmack bestimmende Komponente, die in vielen aromatischen Pflanzen vorkommt

Anhang B: Fachliteratur zum Thema Oregano

Arcila-Lozano CC et al. (2004). Oregano: properties, composition and biological activity. Arch Latinoam Nutr 54(1):100-11. [PubMed: 15332363]

Burt S (2004). Essential oils: their antibacterial properties and potential applications in foods—a review. Int J Food Microbiol 94(3):223-53. [doi: 10.1016/j.ijfoodmicro.2004.03.022] [PubMed: 15246235]

Ebani VV et al. (2018). Antimicrobial Activity of Five Essential Oils against Bacteria and Fungi Responsible for Urinary Tract Infections. Molecules 23(7):E1668. [doi: 10.3390/molecules23071668] [PubMed: 29987237]

García-Beltran JM, Esteban MA (2016). Properties and Applications of Plants of Origanum Sp. Genus. SM J Biol 2(1):1006. [pdf-Datei (OPEN ACCESS)]

Lu M. et al. (2018). Bactericidal Property of Oregano Oil Against Multidrug-Resistant Clinical Isolates. Front Microbiol 9:2329. [doi: 10.3389/fmicb.2018.02329] [PubMed: 30344513]

Si H et al. (2008). Antibacterial effect of oregano essential oil alone and in combination with antibiotics against extended-spectrum beta-lactamase-producing Escherichia coli. FEMS Immunol Med Microbiol 53(2):190-4. [doi: 10.1111/j.1574-695X.2008.00414.x] [PubMed: 18435748]

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